Folge 1 / Hallo Welt!
Ich bin Ricarda! Schön, dass ihr den Weg zu mir gefunden habt. Ich wünsche mir, dass ich hier viele Familien erreiche, dass meine Tipps es euch leichter und verständlicher machen mit euren Kindern zu leben. Hier will ich euch in meine Welt einladen!
Meine kleine Welt besteht aus meinem Mann, unseren vier Kindern und mir.
Unsere Kinder sind im Alter von sieben, vier und 2x zwei Jahren. In fünf Jahren vier Kinder hatten wir zwar nicht geplant, sind aber überglücklich damit.
In den letzten sieben Jahren habe ich mit und durch meine Kinder Erfahrungen gesammelt, viel reflektiert und gelernt. Auch mein Studium der sozialen Arbeit und meine anschließende Berufserfahrung im U3 Bereich (Kleinkindalter) haben dazu beigetragen, dass ich einen gewissen Kenntnisstand erreicht habe. Zusätzlich habe ich das ein oder andere Buch gelesen oder zumindest reingelesen, um mir wertvolle Tipps und Anregungen zu holen.
Hilfreich ist natürlich nach wie vor der Austausch und das Philosophieren mit Freunden.
Diesen Erfahrungsschatz will ich nun nach Außen tragen und zwar nicht mehr nur an Freunde, sondern an alle, die es hören wollen.
Es fällt mir nicht leicht den digitalen Weg einschlagen, ich merke aber immer mehr, dass dieses Medium positiv genutzt werden und interessierte Menschen erreichen kann.
In erste Linie will ich Familien und Eltern helfen, ein gelassenes und auch glücklicheres Familienleben zu führen, das sie genießen. Schwierige Zeiten auszusitzen und auf Besserung zu hoffen, sehe ich eher kritisch. Jede Zeit ist zu kostbar dafür!
Mein Ziel ist es, mit einfachen wertvollen Tipps und Anregungen das Familienleben und vor allem den Alltag von Familien einfacher zu gestalten. Ich werde all meine Tipps weitergeben und euch einige Hintergrundinformation dazu geben. Ihr könnt instinktiv etwas davon ausprobieren. Nehmt an oder probiert aus, was euch sinnvoll für euer Kind erscheint oder wählt die Tipps, die ihr gut in euer Leben integrieren könnt. Was sich nicht passend anfühlt, das könnt ihr gerne hinterfragen oder einfach ausklammern.
Wichtig bei all meinen Vorschlägen bleibt, dass eure Familie damit echt bleibt!
Meine Gedanken und Vorschläge sollten sich nie künstlich anfühlen.
Um einen kleinen Einblick in meine Familienwelt zu bekommen, werde ich nun einen Ausschnitt aus unserer ersten Zeit mit unserem Erstgeborenen geben.
Ich will euch auf diese Reise mitnehmen, damit ihr versteht, wie wichtig es ist, sich tief mit dem Muttersein/Elternsein zu beschäftigen und zu verbinden.
Mit ca. 25 Jahren dachte ich, es wäre dringend an der Zeit, ein Kind zu bekommen. Ich habe mir das Kinderhaben ganz nett vorgestellt, vor allem aber habe ich mir vorgestellt, dass ich dieses Kind überall mit hinnehme. In die Uni und auch sonst schläft so ein Baby ja anfangs immerzu und daher wird das alles ganz easy.
Das war nicht so.
Unser Sohn war die ersten zwei Wochen zwar ganz friedlich und auch wir waren sehr entspannt und einfach nur schwer verliebt. Erst nach ein paar Wochen bekamen wir zu spüren, was es bedeutet, ein sehr anspruchsvolles Kind zu haben. Unser Sohn schrie sehr viel, manchmal ununterbrochen. Das Schlafen war unsere größte Herausforderung. Er saugte alle Eindrücke auf und auf jede Stimmung, die er unangenehm oder aufregend empfand, folgte eine Schreiattacke.
Die anschließende natürliche Verarbeitung durch das Schlafen gestaltete sich als schwierig.
Ich kann mich an Situationen erinnern, in denen ich ihn in der Trage hatte, er schrie laut und ich versuchte mir verzweifelt ein Brot zu schmieren, weil ich so Hunger hatte. Nach solchen Aktionen fühlte ich mich völlig erledigt und wartete sehnsüchtig darauf, dass mein Mann nach Hause kam, um mich abzulösen. Ich war völlig überfordert.
Heftig war es auch, wenn er krank war. Da schlief ich teilweise zwei bis drei Stunden in der Nacht und das sicher nicht am Stück. Wir arbeiteten in Schichten und hatten ihn abwechselt in der Trage, weil er im Liegen nicht schlafen konnte, da er bei jeder Erkältung schwer Luft bekam. Eine kleine Rotznase wurde da schon zum Problem.
Es fing an, mit richtigen Schreiattacken, die ungefähr 20 Minuten dauerten und in denen er nicht zu beruhigen war. Er schrie und schrie und meistens sah er mir dabei direkt in die Augen. Diese Situationen traten zunächst auf, wenn wir unterwegs waren. An Silvester war er ungefähr sechs Wochen alt und so unruhig, dass ich ihn nicht wiedererkannte. An diesem Abend waren wir bei Freunden eingeladen, die ein High Need Baby hatten und uns von ihren Erfahrungen damit berichtet haben. Zu diesem Zeitpunkt konnten wir das alles noch nicht verstehen und sahen unser Kind noch nicht in einem vergleichbaren Zustand.
Was wir an diesem Abend lernten, war auf jeden Fall, dass der Sound der Dunstabzugshaube Wunder bewirkt.
Jetzt weiß ich, dass ihm damals alles zu viel war und er uns dies lautstark mitteilen wollte. Hätte er schlafen können, hätte er seine Eindrücke verarbeiten können. Nur viel es ihm mit der Zeit immer schwerer in den Schlaf zu finden und somit wurden die Schreiphasen immer häufiger und bald wurde er als High Need Baby diagnostiziert.
Nur bringt einem die Diagnose wenig und in der Schreiambulanz gibt es oft erst nach 3 Monate einen Termin. Ich fühlte mich so hilflos und wusste nicht, an wen ich mich wenden konnte. Ich rannte zu verschiedenen Kinderärzten, Osteopathen, Homöopathen und Beratungsstellen. Fast alle Tipps waren nutzlos und es raubte mir extrem viel Kraft den Alltag durchzustehen. Zu dieser Zeit war ich noch sehr stur und wollte nicht begreifen, dass es soviel leichter ist, Situationen zu akzeptieren und anzunehmen. Denn dadurch entsteht einerseits Verständnis und auf der anderen Seite passen wir uns automatisch an die Situation an.
Anstelle dessen schob ich weiterhin meinen Kinderwagen vor mir her und träumte so sehr davon auch einmal in einem Café sitzen zu können, während mein Kind neben mir im Wagen schläft. Das wäre natürlich das Sahnehäubchen gewesen. Gereicht hätte mir ja schon ein Spaziergang mit Freunden, bei dem er einfach nur ein bisschen im Wagen lag. Das hat er aber bis zu einem Alter von einem Jahr fast nie getan. Auch Babykurse waren völlig sinnbefreit, aber ich habe sie durchgeboxt. Warum, weiß ich bis heute nicht. Sicher nicht, um ein paar vernichtende Blicke anderer Eltern zu ernten, wenn er wieder einen seiner Schreianfälle hatte.
Drei Dinge waren für mich schwer auszuhalten:
Ich hatte ein Baby, das irgendwie anders war oder im Vergleich zu anderen Babys anders schien.
Dann wusste ich auch zu diesem Zeitpunkt, dass mein Verhalten, meine Gefühle und Ängste großen Einfluss auf das Verhalten meines Babys hatten.
Drittens musste ich das miteinander verbinden, akzeptieren und im nächsten Schritt bearbeiten.
Dinge annehmen, die ich nicht ändern kann und all das zu ändern was änderbar ist.
Ein so einfacher Satz und so schwer umsetzbar. Wenn man es aber geschafft hat danach zu leben, lebt es sich so viel leichter. Mir wurde bewusst, dass wenn ich nicht damit anfangen würde, mein Kind so zu akzeptieren wie es ist bekommt mein Kind irgendwann die Information das es falsch sei oder etwas mit ihm nicht stimmt. Das war ja keinesfalls so. Wir mussten uns nur besser kennenlernen. Ich musste mich besser kennenlernen und mich mit meiner Gefühlswelt verbinden.
Ich wurde nicht gleich schwanger und ich bin generell sehr ungeduldig und habe diese Wartezeit als nicht wirklich schön in Erinnerung. Als ich endlich schwanger war, hatte ich schon zu Beginn große Ängste. Ich hatte oft Blutungen und hatte immer wieder ein paar kleine Probleme in der Schwangerschaft. All diese Situationen und Angstvorstellungen machten mir meine Schwangerschaft nicht sehr angenehm. Ich hatte schreckliche Angst, mein Kind zu verlieren und auch als er dann da war, war ich unsicher und diese Sorge blieb. Ich war mir über diese Ängste bewusst und ich war mir auch damals schon sicher, dass sich das auf sein Schlafverhalten ausgewirkt hat. Er konnte nie komplett in seinen Schlaf fallen, denn er spürte ziemlich sicher meine Angst.
Wir wissen nie was wir alles übertragen und in welcher Form es unsere Kinder beeinflusst.
Diese Situationen erleben ich tagtäglich und kann noch viel davon berichten.
Wir lernten in unserem ersten Jahr so unglaublich viel und dennoch verstand ich gewisse Situationen erst Jahre später.
Wir mussten ihn also gut kennenlernen. Durch gute Beobachtung, seine Bedürfnisse genau erforschen. Was ihm guttat, was wir leisten konnten und welche Situationen wir meiden sollten.
Hätte unser Sohn leichter in den Schlaf gefunden, hätte er ganz sicher weniger geschrien.
Oft war er drüber, gereizt und konnte sich nicht regulieren.
Wie wir diese Situation versucht haben zu bewältigen, seht ihr im nächsten Video.
Im nächsten Teil werde ich mich ausschließlich dem Thema Schlafen widmen. Ein Thema, das wohl 90 % der Eltern beschäftigt und wo es so viele Meinungen wie Methoden gibt.
Ich will euch mit einfachen Tipps helfen, die ihr gut in den Alltag integrieren könnt, damit euer Baby leichter und besser schlafen kann. Damit der Alltag etwas gelassener und entspannter wird.
Hinterlasst mir gerne gutes Feedback, stellt eure Fragen oder gebt mir weiter Anregungen in den Kommentaren.
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